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.. in Venedig (1483)
Zur Zeit als Johann Gutenberg um die Mitte des 15. Jahrhundert in Mainz die Kunst des Buchdruckes erfand, wurde in Zeiden Andreas Rabe geboren. Es muss hier in seiner Heimat wohl eine recht gute Schulbildung genossen haben, denn er lernte nachher (gewiss in Deutschland) das damals zu dem gelehrten Stande gerechnete neue Gewerbe der Buchdruckerkunst.
Schon 1483, im Geburtsjahr Martin Luthers, arbeitete er in einer Buchdruckerei in Venedig, der damals mächtigsten Stadt der Erde, wo er Andreas Corvus Barciensis de Czeidino genannt wurde.
Was aus Andreas Rabe geworden, ist uns nicht bekannt. In Siebenbürgen aber ist die Buchdruckerkunst erst durch den Reformator Johannes Honterus 1537 eingeführt worden.
(entnommen: Aus Zeidens Vergangenheit, Beiträge zur Heimatkunde seiner Geburtsgemeinde gesammelt von Friedrich Reimesch, Herausgegeben von der "Burzenländer Bürger- und Bauerbank" in Zeiden, Kronstadt o.J.)
Zeidner Gruss Nummer 73 /1992
Ein Zeidner Buchdrucker in Venedig
Nicht Andreas Rabe hieß er, sondern Martin Burzenländer.
Bereits im 15. Jahrhundert arbeitete ein Zeidner Buchdrucker in Venedig. Martin Burzenländer soll 1484 zusammen mit dem Kronstädter Andreas Rabe in der Lagunenstadt tätig gewesen sein. Das geht aus einem Buch hervor, das in der Bayerischen Staatsbibliothek München anlässlich der Ausstellung "Transylvanica-Ausstellung seltener Bücher des 15. und 19. Jahrhunderts" zu besichtigen war. Der Band trägt den Titel "Thwrocz (Thuroczi), Chronica Hungarorum" und erschien 1488 in Brünn.
Ursprünglich wurde Andreas Rabe den Zeidnern zugerechnet, so Friedrich Riemesch in seinem Bändchen "Aus Zeidner Vergangenheit", erschienen 1928. Inzwischen haben die Buchforscher Pal Guyas (1931) und Gedeon Borsa (1980) diese Behauptung als nicht treffend bezeichnet.
Sobald mehr Material über Martinus Burciensis de Czeidino - so der damalige lateinische Name des Zeidner Buchdruckers - ausgewertet vorliegt, werden wir darüber berichten.
Balduin Herter
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